Unser Kienitz
ist der älteste Ortsteil in der amtsfreien Gemeinde Letschin.
Die ursprünglichen Bevölkerung bildeten slawische Volksgruppen, die
ihren Nahrungserwerb durch Fischfang, Weidewirtschaft und Viehzucht bestritten.
Als „Terra Chinz“ findet der Ort erstmals seine urkundliche Erwähnung
im Jahre 1234 und gehört somit zu den ältesten Dörfern im Oderbruch.
Das Oderbruch (von bruoch - Bedeutung Sumpf- oder Moorlandschaft) ist ein Landschaftsteil an der Oder in Märkisch Oderland.
Zur landwirtschaftlichen Blüte gelangte das Oderbruch erst nach der Trockenlegung
und Eindeichung zwischen 1747 bis 1753. Dies geschah auf Veranlassung des
Preußenkönigs Friedrich II. (1712 – 1786).
Der heutige Gemeindeteil Kienitz-Nord, ehemals Amt Kienitz, entwickelte sich ab 1744 von einem Vorwerk zu einem Domänenamt.
Der Agrarpionier Johann Gottlieb Koppe (1782 – 1863) übernahm die Domäne als
Pächter im Jahre 1830. Auf Kienitz Amt errichtete er 1838 die erste Zuckerfabrik im Oderbruch.
Mit einer Fährverbindung über die Oder erreichte man bis 1945 den Gemeindeteil „Piese“, eine kleine Fischersiedlung in der Neumark auf der polnischen Seite gelegen.
Heute ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige der Tourismus.
Warum in Kienitz ein Panzer steht
In der Kienitzer Ortsmitte befindet sich seit 1970 ein Panzerdenkmal.
Am 31. Januar 1945 überschritten Vorausabteilungen der Roten Armee bei Kienitz
die Oder und bildeten einen Brückenkopf.
Nun erfasste auch Kienitz das Kriegsgeschehen mit voller Härte.
Die Einwohner flüchteten vor den Kämpfen über das Eis der Oder in Richtung Osten. Eine unbekannte Anzahl von Flüchtlingen kam bei Luftangriffen ums Leben. Bis in den April 1945 hinein zogen sich die verlustreichen Kämpfe um den Ort hin.
Nach militärhistorischen Forschungen gilt Kienitz als „erster vom Faschismus befreiter Ort“ auf dem Territorium der ehemaligen DDR.
Heute wird allen Opfern und Soldaten auf beiden Kriegsseiten gedacht.
Das Panzerdenkmals soll ein Ort des Gedenkens, Erinnerns und Mahnens sein.